Die Münchner Schauspielerin und Autorin Elisabeth Thielemann las im k1 aus ihrem Buch „Traunindianer“

Traunreut. Die in München lebende Schauspielerin und Autorin Elisabeth Thielemann wuchs in St. Georgen auf und hat über ihre Kindheit hinweg im Chiemgau ein Buch mit dem Titel „Traunindianer“ verfasst. Im Rahmen des Literaturfestes „Leseglück“ las sie daraus im Studio des k1. Musikalisch begleitet wurde die Lesung vom Gitarrenspieler Micha Kern aus Übersee.

„Die Zeit vergeht so schnell wie ein Fingerschnippen, und doch ist sie vollgepackt mit Ereignissen“, stellte Elisabeth Thielemann zu Beginn ihrer Lesung fest. Gerne erinnere sie sich an ihre Kindheit und Jugend in St. Georgen und an viele nette Erlebnisse mit Freunden aus jener Zeit, die ihr mitunter „ein Lächeln ins Gesicht“ zauberten, sie aber auch nachdenklich und traurig machten. Einige solcher Geschichten hat sie in ihrem Buch zusammengetragen und damit die Zuhörer im k1 erfreut.

Viel Zeit verbrachte die kleine „Bettl“, wie sie als Kind genannt wurde, in der Nähe der Traun und in den Wäldern auf beiden Seiten des Bachs. Dort waren auch die „Traunindianer“ unterwegs. 

Sie und ihre drei Geschwister bauten sich aus Materialien des Waldes Wigwams, tanzten wie Indianer ums Lagerfeuer, brieten kleine Fische aus der Traun auf Stöcken, rauchten die Friedenspfeife und fühlten sich dabei sehr erwachsen. Von Mutproben war zu hören, wenn man sich am Brückengeländer entlanghangeln musste oder auf hohe Bäume stieg.

Eine Geschichte handelte davon, wie die Kinder nach Irsing geschickt wurden, um beim Bauern Milch zu holen. Beim Wettbewerb, wer die Milchkanne am besten und höchsten schwingen kann, fiel sie der kleinen Elisabeth jedoch aus der Hand, und die Angst war groß, was wohl die Mutter zur verschütteten Milch sagen würde. Um die Erziehungsmethoden des strengen aber auch sehr findigen Vaters ging es in einem anderen Kapitel. 

Elisabeth Thielemann las auch Erlebnisse mit Freunden von früher vor, die am Sonntag bei der Lesung im k1 anwesend waren und sich selber gut daran erinnern können. 

Mit dem Peterl und dem Loisl habe sie Skisprungversuche am Herrgottsberg gemacht und sei einmal dabei kopfüber im Schnee gelandet. Als einziges Mädchen, das sich überhaupt mitzumachen traute, durfte sie natürlich keine Schmerzen zeigen und machte danach tapfer weiter.

Dem „Wenger Bubi“ aus Haßmoning, mit dem sie viele schöne Stunden beim Spielen verbrachte, hat Elisabeth Thielemann laut einer Geschichte in der Traun das Schwimmen beigebracht und als kleiner Marienkäfer im von der Mutter genähten Kostüm bekam sie einst den ersten Preis beim Kinderfasching im Fuchsbau. Zwischen den Passagen spielte der Gitarrenvirtuose Micha Kern zu der jeweiligen Stimmung passende, selbst komponierte Stücke. Beide, Autorin und Musiker, erhielten begeisterten Applaus.

Quelle: Pia Mix (Traunsteiner Tagblatt)

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