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Erinnerungen an eine glückliche Kindheit in St. Georgen

Elisabeth Thielemann veröffentlicht ihr zweites Buch „Traunindianer“ – Als Schauspielerin in einer Folge der „Rosenheim Cops“

Elisabeth Thielemann wuchs in St. Georgen auf, verließ ihren Heimatort mit 18 Jahren und lebt seitdem in München. Den Chiemgau trägt sie aber noch immer im Herzen und denkt gerne zurück an die glücklichen Jahre ihrer Kindheit und Jugend. Im Buch „Traunindianer – eine Kindheit im Chiemgau“, das im August 2020 erschienen ist, beschreibt sie kleine Erlebnisse aus dieser Zeit, die zum Schmunzeln und Nachdenken anregen.

„Traunindianer“ ist ein rein biografisches Buch – im Gegensatz zu ihrem ersten Buch, dem Roman „Das Geheimnis der Marionette“, das ebenfalls in diesem Jahr herausgegeben wurde. In Form von Kurzgeschichten lässt die Autorin ihre Kindheit im Bereich der damaligen Gemeinde Stein an der Traun, insbesondere St. Georgen, aufleben. Das Buch ist mit Fotos aus vergangenen Zeiten illustriert und es kommen einige noch lebende, aber auch verstorbene Gefährten aus der Region darin vor, „mit denen ich ein Stück des Weges gehen durfte“, wie sie selber sagt. 

Da ihr auch das Brauchtum und das bayerische Kulturgut wichtig sind, hat sie in die Erinnerungen einige Feste eingefügt, wie sie in ihrer Kindheit üblich waren, darunter Peterlfeuer, Kirtahutschn, Georgiritt und andere mehr: „Diese Erlebnisse zu dokumentieren war mir ein großes Anliegen, denn die Zeit vergeht und kommt nie mehr zurück.“ Sie berichtet unter anderem, dass sie als Mädchen besonders gerne an der Fronleichnamsprozession teilnahm, obwohl sie evangelisch war. „Trotzdem ich einer anderen Konfession angehörte, faszinierten mich als Kind die kirchlichen katholischen Feste.“ Darum überlegte sie nicht lange, zog ein schönes Kleid an und lief einfach an der Seite ihrer katholischen Freundin mit, „und es gab keinen Menschen im Ort, der sich daran gestört hätte.“ Sie selber habe sich damals gedacht: „Wenn es wirklich einen lieben Gott gibt, dann liebt er uns alle und freut sich, wenn er mich auch sieht.“

Im Herzen ist die Münchner Schauspielerin und Autorin noch immer eine St. Georgenerin und vergisst die Begegnungen mit zahlreichen Menschen aus der Region nicht. So berichtet sie von ihren Spielen mit dem „Wenger-Bubi“, vom Schwarzfischen mit ihrem Bruder Wolfi, von Faschingsfeiern im „Fuchsbau“ in Traunreut, von den Indianer-Spielen mit anderen Kindern in den Traunauen und vieles andere mehr. Auch dass sie schmerzliche Verluste erlitten hat und sich schon in jungen Jahren von lieben Freunden für immer verabschieden musste wie beispielsweise von ihrem Spielkameraden Peppi, der an der Bundesstraße von einem Auto überfahren wurde, erzählt Elisabeth Thielemann ganz offen. Urlaube mit der Familie an der Adria und so manches mehr oder weniger schöne Erlebnis mit den Lehrern an der Volksschule werden in dem Buch lebendig. Einigen St. Georgenern kommen die Geschichten sicherlich bekannt vor und wecken in ihnen ebenfalls die Erinnerung an die damalige Zeit.

Ein früherer Spielkamerad von „Bettl“, wie Elisabeth damals genannt wurde, ist Reinhard Pichler aus Haßmoning: „Die Bettl kenne ich aus unseren Kindertagen, denn sie war oft bei ihrer Tante in Haßmoning zu Besuch. Das für mich wichtigste Treffen war an der Traun. Bettl war einige Jahre jünger als ich, konnte jedoch schon gut schwimmen. Ich hingegen war noch Nichtschwimmer. Wir waren öfters an der Traun am sogenannten Sogl beim Baden. Bettl brachte mir im seichten Wasser das Schwimmen bei. Nie werde ich es vergessen, wie wir das erste Mal über die hier tiefe, grüne Traun an das andere Ufer geschwommen sind. Dafür bin ich ihr heute noch dankbar, denn Schwimmkurse gab es zu meiner Kinderzeit nicht. Es hat mich gefreut, dass sie auch diese Episode nicht vergessen hat und in dem Buch Traunindianer erwähnt hat.“

Nachdem sie nun schon zwei Bücher in kurzer Zeit veröffentlicht hat, befasst sich die Autorin bereits seit einigen Wochen mit einem Manuskript für ein weiteres. „Es soll ein Roman größeren Umfangs werden und wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Es geht darin um die Lebensgeschichte einer Frau, wobei unter anderem die Suche nach der Freiheit Thema ist. Der Titel für das Buch steht momentan noch nicht fest“, verrät sie schon mal.

Als Schauspielerin hat Elisabeth Thielemann in zahlreichen Produktionen mitgewirkt, war unter anderem im Frühjahr 2020 in einer Folge der „Rosenheim Cops“ zu sehen. Bei den Dreharbeiten sei sie vom Schauspielkollegen Dieter Fischer gefragt worden, woher sie so gut Boarisch kann. Sie antwortete ihm damals: „Ja, wei i vom Chiemsee kumm. Bin in Altenmarkt an der Alz geboren und in St. Georgen, an kloana Dorf bei Traunreit, aufgewachsen. Übrigens werd i überall für boarische Rollen engagiert, in Berlin, Köln und so.“ Auf der Homepage www.elisabeth-thielemann.de ist ein kurzes, pfiffiges Demo-Band mit der Darstellerin unter dem Titel „About Me“ zu sehen.

Quelle: Pia Mix (Traunsteiner Tagblatt)

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Auf der Spur der „Traunindianer“

Elisabeth Thielemann bringt neues Buch heraus – Erinnerungen an eine glückliche Kindheit in St. Georgen

St. Georgen / München
Elisabeth Thielemann wuchs in St. Georgen auf, verließ ihren Heimatort mit 18 Jahren und lebt seitdem in München. Den Chiemgau trägt sie aber immer noch im Herzen und denkt gern zurück an die glücklichen Jahre ihrer Kindheit und Jugend. Im Buch „Traunindianer – Eine Kindheit im Chiemgau“, das im August 2020 erschienen ist, beschreibt sie kleine Erlebnisse aus dieser Zeit, die zum Schmunzeln und Nachdenken anregen.

Kurzgeschichten aus der Kindheit
„Traunindianer“ ist ein rein biografisches Buch im Gegensatz zu ihrem ersten Werk, dem Roman „Das Geheimnis der Marionette“, das ebenfalls in diesem Jahr herausgegeben wurde. In Form von Kurzgeschichten lässt die Autorin ihre Kindheit im damaligen Bereich der Gemeinde Stein an der Traun, insbesondere in St. Georgen, aufleben. Das Buch ist mit Fotos aus vergangenen Zeiten illustriert und es kommen einige noch lebende, aber auch verstorbene Gefährten aus der Region darin vor, „mit denen ich ein Stück des Weges gehen durfte“, wie sie selber sagt.
Da ihr auch das Brauchtum und bayerisches Kulturgut wichtig sind, hat sie in die Erinnerungen einige Feste eingefügt, wie sie in ihrer Kindheit üblich waren, darunter Peterlfeuer, Kirtahutschn, Georgiritt und andere: „Diese Erlebnisse zu dokumentieren war mir ein großes Anliegen, denn die Zeit vergeht und kommt nie mehr zurück.“ Sie berichtet unter anderem, dass sie als Mädchen besonders gern an der Fronleichnamsprozession teilnahm, obwohl sie evangelisch war. „Trotzdem ich einer anderen Konfession angehörte, faszinierten mich als Kind die kirchlichen katholischen Feste.“ Darum überlegte sie nicht lang, zog ein schönes Kleid an und lief einfach an der Seite ihrer katholischen Freundin mit, „und es gab keinen Menschen im Ort, der sich daran gestört hätte.“ Sie selber habe sich damals gedacht: „Wenn es wirklich einen lieben Gott gibt, dann liebt er uns alle und freut sich, wenn er mich auch sieht.“
Im  Herzen ist die Münchner Schauspielerin und Autorin noch immer eine St. Georgenerin und vergisst die Begegnungen mit zahlreichen Menschen aus der Region nicht. So berichtet sie von ihren Spielen mit dem „Wenger-Bubi“, vom Schwarzfischen mit ihrem Bruder Wolfi, von Faschingsfeiern im „Fuchsbau“ in Traunreut, von den Indianer-Spielen mit anderen Kindern in den Traunauen und vieles andere mehr. Auch, dass sie schmerzliche Verluste erlitten hat und sich schon in jungen Jahren von lieben Freunden für immer verabschieden musste, wie von ihrem Spielkameraden Peppi, der an der Bundesstraße von einem Auto überfahren wurde, erzählt Elisabeth Thielemann ganz offen. Urlaube mit der Familie an der Adria und so manches mehr oder weniger schöne Erlebnis mit den Lehrern an der Volksschule werden in dem Buch lebendig. Einigen St. Georgenern kommen die Geschichten sicherlich bekannt vor und wecken in ihnen ebenfalls die Erinnerung an die damalige Zeit.

Ein früherer Spielkamerad von „Bettl“, wie Elisabeth damals genannt wurde, ist Reinhard Piehler aus Haßmoning: „Die Bettl kenne ich aus unseren Kindertagen, denn sie war oft bei ihrer Tante in Haßmoning zu Besuch. Das für mich wichtigste Treffen war an der Traun. Bettl war einige Jahre jünger als ich, konnte jedoch schon gut schwimmen. Ich hingegen war noch Nichtschwimmer. Wir waren öfters an der Traun am sogenannten Sogl beim Baden“, erzählt er. „Bettl brachte mir im seichten Wasser das Schwimmen bei. Nie werde ich es vergessen, wie wir das erste Mal über die hier tiefe, grüne Traun an das andere Ufer geschwommen sind. Dafür bin ich ihr heute noch dankbar, denn Schwimmkurse gab es zu meiner Kinderzeit nicht. Es hat mich gefreut, dass sie auch diese Episode nicht vergessen hat und in dem Buch „Traunindianer“ erwähnt hat.

Jetzt ist ein Roman geplant
Nachdem  sie nun schon zwei Bücher in kurzer Zeit veröffentlicht hat, befasst sich die Autorin bereits seit einigen Wochen mit einem Manuskript für ein weiteres. „Es soll ein Roman größeren Umfanges werden und wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Es geht darin um die Lebensgeschichte einer Frau, wobei unter anderem die Suche nach der Freiheit Thema ist. Der Titel für das Buch steht momentan noch nicht fest.
Als  Schauspielerin hat Elisabeth Thielemann in zahlreichen Produktionen mitgewirkt, war unter anderem im Frühjahr 2020 in einer Folge der „Rosenheim Cops“ zu sehen. Bei den Dreharbeiten sei sie vom Schauspielerkollegen Dieter Fischer gefragt worden, woher sie so gut Boarisch kann. Sie antwortete ihm damals: „Ja, wei i vom Chiemsee kumm. Bin in Altenmarkt an der Alz geborn und in St. Georgen bei Traunreit, aufgwachsn. Übrigens werd i überall für boarische Rollen engagiert, in Berlin, Köln und so.“ Auf der Homepage www.elisabeth-thielemann.de ist ein kurzes, pfiffiges Demo-Band mit der Darstellerin unter dem Titel „About Me“ zu sehen.

Quelle: Pia Mix (Traunsteiner Anzeiger)

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Ein Buch gegen das Vergessen

Chiemgauer Autorin Elisabeth Thielemann veröffentlicht Debütroman – Kindheit in St. Georgen

St. Georgen / München. Elisabeth Thielemann wurde im Chiemgau geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in St. Georgen. Mit 70 Jahren hat sie nun ihren ersten Roman geschrieben und veröffentlicht, in dem sie ihre eigene Familiengeschichte über drei Generationen in eine erfundene Handlung verpackt. Wichtig ist der Autorin dabei nicht nur der Unterhaltungsaspekt, sondern vor allem auch die Dokumentation deutscher Geschichte in der Region.

In der Familie von Elisabeth Thielemann, die in ihrer Jugend Bettl gerufen wurde, war es schon immer üblich, Aufzeichnungen über das private Leben zu machen. Kurz vor seinem Tod übergab ihr der Vater Unterlagen, aus denen sie viel über ihre Vorfahren erfuhr. Vom Vater, Großvater und der Urgroßmutter besitzt sie handgeschriebene Aufzeichnungen, in denen diese ihr ganzes Leben erzählen. „Das sind für mich unglaublich wichtige Dokumente. Es war schön, beim Lesen in die Vergangenheit einzutauchen“, erzählt die Münchnerin. Sie setzt die Familientradition nun fort, indem sie Bücher schreibt.

Auch ihre Romanfiguren erfahren viel über die eigenen Vorfahren aus solchen Aufzeichnungen und persönlichen Briefen. In ihrem Erstlingswerk „Das Geheimnis der Marionette“ erzählt Thielemann die Geschichte einer deutschen Familie über drei Generationen. „Mein Buch hat einen stark biografischen Hintergrund, obwohl ich eine fiktive, eigene Geschichte geschrieben habe. So zum Beispiel behandelt der letzte Teil des Buches das Leben eines Mädchens, das in einer Puppenspieler-Familie aufwuchs, die zwischen 1800 und 1900 mit ihren fünf Kindern durch Sachsen zog. Es gab dieses Marionetten-Theater wirklich, es war das meiner Ur-Ur-Großeltern“, berichtet sie.

Ein Großteil der Handlung spielt sich in St. Georgen ab. Die Muna, der ehemalige St. Georgsforst, die Zeit der amerikanischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Entstehungsgeschichte der Stadt Traunreut sind Themen ihrer Erzählung „gegen das Vergessen“. Mit eingeflossen sind von der Autorin selbst erlebte Zeiten und Personen, die es tatsächlich gab. Geschichten von benachbarten Bauern, bei denen es gegen tatkräftige Hilfe etwas Gutes zu essen für die Familie gab oder die Geschichte, wie ein kleines Mädchen in die Traun stürzt und gerade noch vom größeren Bruder rausgezogen werden kann, erzählen vom Leben damals. Sieben Jahre aufwändiger Recherchearbeit stecken in dem Buch, und es war nicht ganz einfach, einen Verlag zu finden. „Es geht doch immer ums Geld. Mit einer Autorin meines Alters ist aber nicht mehr so viel zu verdienen wie mit einer jüngeren“, musste Elisabeth Thielemann feststellen. Dennoch ließ sie sich nicht abbringen und schreibt inzwischen bereits an ihrem zweiten Buch, das den Titel „Traunindianer“ tragen wird und von ihrer Kindheit im Chiemgau handelt.

Münchner Museum interessiert sich für das Buch

Sehr erfreut ist die Neu-Autorin darüber, dass sich inzwischen ein Münchner Museum für ihr Buch und die darin enthaltenen geschichtlichen Fakten interessiert. Auch bekam sie bereits viele positive Rückmeldungen. Eine Rezension lautet beispielsweise: „Die mit Spannung und vielen Emotionen geladene Geschichte hat mich nicht nur unterhalten, sondern mir auch ein glaubwürdiges Bild über das Leben in diesen unterschiedlichen Zeitphasen gegeben. Ergriffen haben mich die Gefühle der Menschen, die sich so vielen Herausforderungen stellen mussten und in all den schweren Zeiten fest zusammengehalten haben. Besonders gefallen haben mir die Einblicke in das Leben und die Gefühlswelt eines Puppenspieler-Kindes und der durch viele Zeiten weitgefächerte geschichtliche Zusammenhang. Ein lesenswertes Buch!“

Quelle: Pia Mix (Traunreuter Anzeiger)

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Rezension von Wolfgang Schweiger

Elisabeth Thielemann schreibt Roman „Das Geheimnis der Marionette“
Eine spannende Familiengeschichte mit stark biografischem Hintergrund, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart reicht, erzählt die Schauspielerin Elisabeth Thielemann in ihrem Debütroman „Das Geheimnis der Marionette“. Im Chiemgau geboren, wo sie auch ihre Kindheit und Jugend verbrachte, verließ Thielemann mit 18 Jahren ihr Heimatdorf und ging nach München.

Nach der Mitarbeit in einer Redaktion des Süddeutschen Verlages absolvierte sie ein Studium zur Diplom-Verwaltungswirtin, danach schloss sich eine Beratungstätigkeit für Jugendliche an. Nebenbei fungierte sie als Pressesprecherin einer Münchner Theatergruppe, stand aber auch selbst auf der Bühne. Nach einer weiteren Ausbildung kann sie mittlerweile auf zahlreiche Engagements bei Film, Fernsehen und Bühne zurückblicken.

Ausgangspunkt der Erzählung ist eine Novembernacht im Jahr 2013, in der die 1948 geborene Sofie sich vornimmt, ihre Familiengeschichte aufzuarbeiten, angeregt durch eine alte, geheimnisvolle Marionette ihres Vaters Christian: „Sie konnte es nicht deuten, aber sie hatte in dieser Nacht zum ersten Mal das Gefühl, dass ihr die Puppe etwas mitteilen wollte.“ Im Zentrum steht dabei die Lebensgeschichte ihrer aus der Nähe von Chemnitz stammenden Eltern, Christian und Lene, die sich im Sommer 1917 kennen- und lieben lernen. Und die nach dem Krieg in St. Georgen bei Traunreut eine neue Heimat finden, wo Christian eine Stelle als Feuerwerker in der örtlichen Munitionsanstalt, kurz „Muna“ genannt, annimmt. Breiten Raum nimmt dabei Lenes gefährliche Reise in die Ostzone im Winter 1945 ein, wo sie ihren Schwiegervater Friedrich besucht.

Nach einem kurzen Abschnitt, in dem geschildert wird, wie sich im Jahr 1913 Friedrich und seine spätere Ehefrau Bertha finden, handelt der letzte Teil des Buches von Friedrichs Mutter Greta, die in einer Puppenspieler-Familie aufwächst, die im 19. Jahrhundert mit ihren fünf Kindern durch Sachsen zieht. Ein Marionetten-Theater, das es nach Auskunft der Autorin tatsächlich gab und von ihren Ur-Ur-Großeltern, der Familie Johann August und Erdmuthe Möbius geleitet wurde. Und auch Greta basiert auf einer realen Person, nämlich der Ur-Großmutter der Autorin, Fanny Möbius, die später ihren Ur-Großvater Paul Richard Thielemann heiratete. In einfacher, klarer Sprache flüssig geschrieben, entsteht so ein packendes Panorama deutscher Lebenswirklichkeit zwischen Kaiserreich, NS-Diktatur, Nachkriegszeit und SED-Regime, angereichert mit vielen interessanten Details wie zum Beispiel Gretas erster Begegnung mit einem Radfahrer anno 1860 in Dresden: „Mein Vater war außer sich! Was denkt sich dieser Mensch eigentlich! Wie unverantwortlich! Er kann doch jederzeit von diesem Gefährt herunterfallen und andere Menschen umreißen“. Auf Greta geht auch das titelgebende Geheimnis der Marionette zurück, eine Begebenheit aus der sogenannten „Reichskristallnacht“ im November 1938, bei der für einen kurzen Moment die Menschlichkeit über den braunen Terror gesiegt hat.

Zur Zeit arbeitet Elisabeth Thielemann an ihrem zweiten Buch, das den Titel „Traunindianer“ tragen wird und ihre Kindheit im Chiemgau beschreibt. Ein Buch, auf das man gespannt sein darf.

Quelle: Der Beitrag erschien im Traunreuter Anzeiger 6.5.2020, in den Lokalausgaben der Passauer Neuen Presse 6.5.2020, im Traunsteiner Wochenblatt 15.5.2020 und im Berchtesgadener Anzeiger am 14.5.2020 – Plus.pnp.de

(Wolfgang Schweiger ist ein bekannter Krimi-Autor, schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen und ist freier Mitarbeiter beim Traunsteiner Tagblatt.)

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